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Comugnero Silvana
KÖLN (BIERMANN) – Wer zuhause einen demenzkranken Angehörigen pflegt, dem stellt sich irgendwann auch die Frage, wie er den Betroffenen trotz eingeschränktem körperlichem und geistigem Leistungsvermögen Möglichkeiten der Beschäftigung bieten kann. Denn gezielte Aktivierung und Förderung kann nicht nur vorhandene Fähigkeiten länger erhalten, sie ist auch entscheidend für das emotionale Wohlbefinden des Kranken.
Alltägliche Tätigkeiten im Haushalt bieten dafür eine gute Möglichkeit. Kartoffeln schälen, Geschirr spülen oder den Esstisch decken sind Dinge, die demenzkranke Senioren meist noch gut erledigen können. Sie geben ihnen außerdem das gute Gefühl, noch gebraucht zu werden und nützlich zu sein.
Bei der Beschäftigung von Demenzkranken ist es wichtig, auf Stärken und Vorlieben einzugehen, um Frustrationen zu vermeiden. Eine gründliche Biographiearbeit kann dabei wertvolle Dienste leisten. So entspannen sich Demenzkranke beispielsweise besonders gut, wenn sie Musik aus ihrer Jugend in der Originalversion hören. Selbst Kranke, denen Bewegung schwer fällt, wiegen dann häufig den Kopf oder schlagen mit der Hand den Takt.
Überlegen Sie doch einmal, oder fragen Sie in der Familie nach, welche Spiele, Lieder und Beschäftigungen der Demenzkranke im jungen Alter besonders gerne mochte. Hat er gerne gepuzzelt? Es gibt spezielle Puzzles für Demenzkranke, die nur aus wenigen großen, gut greifbaren Teilen bestehen, zum Beispiel im Online-Katalog „Leben mit Demenz“ (www.wehrfritz.de/blaetterkataloge/de/2010/leben-mit-demenz/). Oder schneiden Sie ein großes Foto in vier bis fünf Teile, die der Kranke wieder zusammenfügen kann.
Hat der Kranke schon immer gerne ferngesehen? Das normale Fernsehprogramm kann Demenzkranke überfordern oder gar verängstigen. Es gibt jedoch einige spezielle Filme für Demenzkranke. Sie greifen Gefühle wie Liebe, Freude und Zärtlichkeit auf und sprechen die Kranken so auf einer Gefühlsebene an. Auf der Internetseite www.ilsesweitewelt.de findet sich ein Onlineshop, in dem neben den Filmen für Demenzkranke auch Fotokarten, Musik-CDs und spezielle Haptiksets zu finden sind.
War ihr Angehöriger ein begeisterter Heimwerker? Dann kann er sich vielleicht an einfachen Bastelarbeiten erfreuen. Gestalten Sie zum Beispiel gemeinsam mit dem Kranken ein Türschild für das Schlafzimmer mit dem Namen und einem Foto des Patienten. Das macht Spaß und erleichtert später die Orientierung.
War die Großmutter immer diejenige, die zu Familienfeiern die besten Kuchen und Torten beisteuerte? Backen Sie doch einmal gemeinsam Brot. Das gründliche Kneten des Brotteigs kann die Patientin übernehmen. Der köstlichen Duft, wenn das Brot im Ofen backt und das spätere Verkosten wecken bei vielen Senioren Kindheitserinnerungen.
Viel Freude bereitet demenzkranken Senioren auch das gemeinsame Ansehen von Fotos. Schreiben sie Namen, Datum und vielleicht den Anlass zu den Fotos. Das hilft bei der Orientierung und regt zu Gesprächen über „damals“ an.
Viele Demenzkranke haben einen großen Bewegungsdrang. Andere neigen eher dazu, sich zurückzuziehen und kaum noch aktiv zu sein. Wie sie dem Bewegungsdrang gerecht werden und auch eher inaktive Senioren zur Bewegung animieren, erfahren Sie im zweiten Teil unseres Monatsspecials.
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letzte Änderung 18. Februar 2015, 16:23 Uhr
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Stand: 09-May-2015, 02:17 AM
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